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 Home - Krefeld-Niederrhein - Mönchengladbach Donnerstag, 03. März 2005 
MÖNCHENGLADBACH
Jürgen Essers hat seine Regale leer geräumt.
Schloss Rheydt: Kunterbunte Eier-Schau

Jürgen Essers zeigt im Schloss Rheydt seine verrückte Privatsammlung - bemalte Eier in allen Variationen. Bisher ist noch keins zu Bruch gegangen.

Mönchengladbach. Es wird sie geben: die Malkurse auf Straußenei; die Ei-Postkarte zu runden 90 Cent für den ausgefallenen Ostergruß; an die 30 Künstler-Eier stehen im Museums-Shop zum Verkauf, flankiert von weich gebetteten Enten-, Wachtel-, Gänse- und Schwaneneiern, die eine Neusserin an die aufs Ei gekommene Kundschaft bringen möchte. Jürgen Essers´ Idee vom Künstler-Ei als Sammelobjekt ist an sich schon eine verrückte Angelegenheit. Die Ausstellung von 241 Doppel-Exponaten unter dem Titel "Ei und Werk" im Schloss Rheydt ist dazu die kunterbunte Sensation im tristen niederrheinischen Winter.

Seine "Schwäche für Privatsammlungen, gerade mit lokalem Bezug", ließ Museumsdirektor Carsten Sternberg die Idee von Essers sozusagen "blind" aufgreifen. "Ich habe am 4. März 65. Geburtstag, das Schloss hatte Raum und Zeit, da ging alles ganz flott", sagt Essers von seiner Idee, sein Haus leer zu räumen und mit Freunden Geburtstag inmitten seiner Sammlung zu feiern. Und so steht, was vorher private Ikea-Regale bevölkerte, nun in bestens beleuchteten Vitrinen. Ein Ei neben dem anderen, eins bunter als das andere und sämtlich Unikate mehr oder weniger bekannter Künstler.

Sieben Jahre ist es her, dass Essers in Köln zwei Straußeneier kaufte und seinen Freund, den Pop-Künstler Fischer-Art, bat: "Mach was draus". So entstanden zwei bemalte Eier als Pendant zu zwei Bildern und die Idee: Zu jedem Bild, das der Ex-Banker von nun an kaufte (und Essers nennt an die 1000 Bilder sein eigen), musste ein Ei entstehen.

Das kostete auch manchmal Überredungskunst, erzählt Essers heute und die Geschichten ums Künstler-Ei sind so zahlreich wie die Exponate. Das weitest gereiste Ei musste nach St. Petersburg und zurück, das schnellste war in vier Stunden fertig, kein einziges ging zu Bruch. Da ist vieles vor allem bunt, manches aber wunderbar kreativ. Urmel-aus-dem-Ei, das Ei mit Damenbeinen versprüht Erotik, das Ei wird auch schon mal zur Weltkugel. Immer hängt zum Ei in der Vitrine ein Gemälde als Pendant an den Museumswänden, und so artet der Besuch der Ausstellung "in österliches Eiersuchen" aus, wie es Sternberg formuliert.

  • Zur Eier-Schau hat sich der Sammler einen aufwändig gestalteten Katalog drucken lassen, in dem vom Fotografen Mayska jedes Ei samt Werk abgebildet ist. Er kostet 20 Euro. Die Ausstellung beginnt am Samstag, 15 Uhr, und dauert bis zum 3. April.

    03.03.05
    Von Armin Kaumanns
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