2005-03-02 15:48:26 |
Das passende (Kunst-) Ei zum Kunstwerk Museum Schloss Rheydt zeigt außergewöhnliche Sammlung pmg. Bemalte Ostereier sind ein alter Volksbrauch. Wer es kostbarer haben wollte, wie etwa die russischen Zaren, ließ Künstler, in diesem Fall den Goldschmied Fabergé, ans Ei. Der Mönchengladbacher Kunstfreund Jürgen Essers hatte eine andere Idee: Jeden Künstler, dem er ein Werk abkaufte, veranlasste er, ein Straußenei in seinem jeweiligen Stil zu bearbeiten. Mittlerweile ist eine Kollektion von über 260 Doppelobjekten entstanden: Ei und Werk. Rechtzeitig zu Ostern stellt das Städtische Museum Schloss Rheydt jetzt die umfangreiche Sammlung in einer Ausstellung unter dem Titel "Ei und Werk" (bis 3. April) vor. Zu sehen sind Arbeiten von Gegenwartskünstlern aus Mönchengladbach, unter anderem von Clemens Weiss, Thomas Virnich und Martin Lersch und der engeren Region, aber auch aus dem benachbarten Ausland. Nach der Wende sind viele Arbeiten von Künstlern aus den neuen Bundesländern hinzugekommen. Jürgen Essers zeigt diese Ausstellung aus Anlass seines 65. Geburtstages. Die Serie von Ausstellungen Mönchengladbacher Sammler im Museum Schloss Rheydt wird damit um eine ungewöhnliche Variante bereichert. Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Kunstsammlung kam Jürgen Essers 1998, als er mehr zufällig in einem Kölner Blumengeschäft zwei ausgeblasene Straußeneier erwarb und diese von seinem befreundeten Künstler Michael Fischer Art aus Leipzig bemalen ließ. "Dies war der Beginn einer verrückten Leidenschaft. Ab sofort wurden nur noch Kunstwerke gekauft, wenn sich der Künstler bereit erklärte, ein Straußenei passend zum Werk zu gestalten", erläutert der eifrige Sammler, der allerdings nun mit dieser Ausstellung einen Schlusspunkt in der Sammlung "Kunst und Ei" setzen will. "Über 260 Eier sind genug. Ich werde vielleicht meinen Sammlerblick auf andere Dinge lenken. Mal sehen, was noch kommt", brütet er schon wieder eine neue Idee aus. Ähnlich erging es ihm vor Jahren, als er sich von einer wertvollen Uhrensammlung trennte und von dem Erlös eine stattliche Kunstsammlung mit über 1.000 Werken bekannter und weniger bekannter Künstler aufbaute. Seine "Eiersammlung" ist für Jürgen Essers im Gesamtbild der erworbenen Kunstwerke etwas ganz Besonderes. "Etwa 70 Prozent aller Künstler habe ich persönlich kennen gelernt und teilweise neben ihnen im Atelier gesessen, während sie die Eier bemalten. Das am weitesten gereiste Ei stammt übrigens aus St. Petersburg. Es hat die weite Reise unbeschadet überstanden", schmunzelt er.
Passend zum Thema hat sich das Museum Schloss Rheydt eine besondere
Form der Präsentation einfallen lassen. Neben den Bildern findet der
Besucher ein Foto zum passenden Künstlerei, das im Original in einer
der Glasvitrinen zu finden ist. "So artet der Ausstellungsbesuch im
österlichen Eiersuchen aus", kommentiert Museumsdirektor Dr. Carsten
Sternberg. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit farbigen
Abbildungen aller Kunstwerke der Sammlung zum Preis von 20 Euro. Und
wer österliche Grüße versenden möchte, kann an der Museumskasse
Postkarten mit Motiven der Ausstellung erwerben. Die Ausstellung wird
am kommenden Samstag, 5. März, um 15 Uhr eröffnet. |
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